2011-06-30

2011-06 nochmal Kössen und dann Annecy

Durch ein paar Verzögerungen gings dann doch nicht in die Auvergne sondern erstmal nach Kössen und dann wegen schlechten Wetters nach Annecy für eine Woche.

Der erste Tag Kössen war sehr entspannt und die Entscheidung zum Flug kam sehr spät. Die Wolken sagten eigentlich, gleich gibts Regen, aber die CU Wolken brachen immer wieder zusammen.
Als ich dann endlich oben stand, hatte ich beim ersten mal ein Hosenbein meiner Zipphose vergessen und beim zweiten mal, meine Jacke im Auto gelassen. Sollte mir n zweiten Vornamen zulegen: vergessen! Ich blieb darum beim zweiten Flug nur 45Minuten draussen. Wurde dann doch ziemlich frisch so ohne Jacke.

Der Abend war noch ganz angenehm, keine Wolken, grillen war lecker. Aber Nachts gegen 1uhr regnets dann. Soll am Tage nicht viel besser werden. Bin mal gespannt. Vielleicht gehts ja früher nach Annecy. Aber vielleicht irrt die Vorhersage für Kössen auch mal wieder. Mal schauen. Hoffe nur, mein neues Zelt bleibt trocken. Weiss aber nun auch wieder, warum ich zelten nicht wirklich mag :)

In Kössen gabs mal wieder einen Flug der Sorte: hätten lieber die Bahn nehmen sollen. Wir flogen vor einer recht dunklen Wolke raus, die vom Chiemsee aus ins Tal drängte. Als wir draussen sind, gehts mit rund 3m/s nach oben trotz Öhrchen/Speed. Also hieß es spiralen bis runter. Sobald ich ausleite, gehts sofort wieder hoch. Ich ziehe den B-Stall, der bringt beim Mistral4 gut 8m/s und lasse den Schirm schön durchsacken. Zum Schluss dann noch bissl spiralen, was aber knapp über dem Lift endet. Man sollte beim spiralen auch ab und an mal nach unten schauen :-) Ich lande am Landeplatz neben dem Lift. Wir sind beide ziemlich froh, als es dann kurz nach dem einpacken zu tröpfeln anfängt. Allerdings verzieht sich die Wolke recht schnell und bald scheint wieder die Sonne. Das kann man aber nicht wissen, wenn man unter der Wolke hängt. Sie kann auch überentwickeln und nochmehr ziehen. Darum bei solchen Bedingungen besser mit der Bahn runter fahren.

Am nächsten Tag fahren wir ins Stubaital, Freunde besuchen, weil Regen angesagt wurde. Trotz Regenansage fliegen sie aber über uns in Kössen. Wir sind unentschlossen, fahren dann aber trotzdem ins sonnige Inntal und anschliessend ins verregnete Stubaital. Dort ist die angekündigte Front schon angekommen.

Am Samstag gehts dann weiter Richtung Frankreich. Da wir nur noch eine Woche haben, beschliessen wir nach Annecy zu fahren und die Auvergne aufs nächste Jahr zu verschieben. Nach einer 8Std Fahrt vom Stubaital und rund 50 Euro später (Maut für den Arlbergtunnel, Vignette, Sprit und Kaffee :) kamen wir gg Abend am Lac de Annecy an. Vom Stubai bis hinter Zürich nur Regen. Ab Zürich dann Sonne bis Annecy. Wir haben die Front hinter uns.
Da es Abends dann doch nochmal zu Regen anfängt, baue ich erstmal kein Zelt auf. Im T3 ist ja genug Platz für uns beide.

Am nächsten Tag dann ab Nachmittag fliegbare Bedingungen. Leider hatte ich nur ein T-Shirt und meine Softshelljacke an, so ging ich nach rund einer Stunde landen. Die 2Grad in 2000m waren dann doch ein wenig wenig auf die Dauer. Damit verpasste ich aber meine Chance auf die kleine Seerunde.

Am Landeplatz war ich aber froh, mich so entschieden zu haben, denn irgendwie war ich nicht nur falsch angezogen, sondern auch meine Kondition war nicht die beste. Mein Mitflieger brauchte noch rund eine Stunde, bis er die kleine Seerunde fertig hatte. Zwischendurch ging nämlich der Thermik Ofen am Treppenlift auf der anderen Seeseite aus und er musste einige Zeit kreisen, bis die Sonne wieder raus kam.

Die restliche Woche verlief sehr entspannt. Der einzige Stress war: fahren wir hoch oder nicht :-) Eine 3Std Bergbesteigung mit Fluggepäck auf dem Rücken um 9Uhr lehnte ich dankend ab. Ich hab Urlaub. Als ich dann knapp fünf Stunden später eine Auffahrt vom Landeplatz in Doussard aus erwischte und am Startplatz ankam, saßen die Bergwanderer immer noch oben und schauten zu, wie es die Leute nach dem Start mit 5m/s förmlich in die Höhe riß. Wir warteten noch eine Stunde, dann wagten wir angesichts der "späten" Stunde (17Uhr) in den nun etwas weniger heftig ziehenden Aufzug einzusteigen.

Für mich hieß das 1.5Std hinterm Startplatz soaren und ein paar Versuche in Richtung Lanfonnet (drei Zinken) zu starten. Allerdings kam ich drüben so tief an, das ich kurz vorher wieder umdrehte. Das ganze versuchte ich dreimal. Dabei beobachtete ich einige Flieger, die versuchten an den hinteren Grad, der La Tournette zu kommen, was aber nur einem gelang.

Am Donnerstag zum Jubiläum 20Jahre Glidezeit hielt Ewa Wisnierska einen Vortrag über Ihren Australien Flug in die Wolke und zum Thema Risiken und Profikarriere, den ich sehr eindrucksvoll fand. Sie hat nun die aktive Profikarriere beendet und widmet sich der wahren Fliegerei :) www.die-flugschule.com
Ihre Schilderungen dieses Albtraum Fluges in der Wolke fand ich sehr bewegend. Sie hatte dazu das Interview aus ihrem Film "Reise zum Horizont" gezeigt. Ich kann gut verstehen, das das überirdisch wirken muss. Zu mal der chinesische Pilot laut Tracklog nur rund 500m von ihr entfernt war, als er vom Blitz getroffen wurde.

Am Freitag gabs dann nochmal einen schönen Flug, leider aber ohne Möglichkeit, nochmal die Seerunde zu fliegen. Am Samstag ging es wieder heimwärts. Ich wollte den Sonntag gerne daheim verbringen, nach zwei Wochen unterwegs bissl Luft zum ankommen haben, bevor am Montag die Arbeit wieder losgeht.

Nach knapp zwei Wochen Camping und fliegen freute ich mich auch auf meine Badewanne und mein Bett :-) Nach drei Tagen hätte ich allerdings schon wieder losfahren können. Leider muss ich aber noch bissl Geld verdienen. Der Juli ist ja nicht mehr weit :-)

Hier gibts Bilder vom Fliegerurlaub in Kössen und Annecy

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